Diese Beratungsgespräche fordert die Pflegekasse in regelmäßigen Abständen, wenn pflegebedürftige Menschen ausschließlich durch An- und Zugehörige gepflegt werden. Die oben genannten Sätze sind jedoch nicht selten Beispiele für falsche Bescheidenheit. Was passiert denn, wenn man plötzlich doch nicht mehr zurecht kommt, z.B. durch plötzlich auftretende Krankheit der Pflegeperson. Oder wenn die Kinder genau in dem Moment, indem man dringend Hilfe benötigt, im Urlaub sind? In der Regel ist dann schnelles Handeln erforderlich, was zu erheblichem Stress für alle Beteiligten führen kann.
Das rechtzeitige Annehmen von professioneller Hilfe, passendem Hilfsmitteleinsatz und Entlastungsangeboten haben oftmals einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf und ermöglicht einen längeren Verbleib des Menschen im vertrauten häuslichen Umfeld. Besonders beim Krankheitsbild einer Demenz gibt es viele Studien, die belegen, dass man durch die Annahme von Unterstützungs- und Beratungsangeboten von dem Zeitpunkt der Diagnosestellung an, den Übergang in komplexere Pflegesituationen erleichtert. Niedrigschwellige Angebote helfen den Betroffenen oftmals, die Krankheit zu akzeptieren.
Angehörige zu pflegen bedeutet häufig eine „rund-um-die-Uhr“ Begleitung. Dies muss (und kann) kein pflegender Angehöriger dauerhaft leisten. Daher beteiligen sich die Pflegekassen mittlerweile an vielen Angeboten, die zur Entlastung der pflegenden Angehörigen beitragen. Es muss nicht erst zu einer Überlastung kommen, sondern auch Angehörige haben das Recht auf einen Freizeitausgleich, um möglichst lange und gesund zuhause pflegen zu können.
Die Antwort auf die Eingangsfrage lautet also: JETZT ist der richtige Moment zu handeln.
Die Sozialstation berät Sie zu sämtlichen Unterstützungsangeboten, zu Leistungen der Pflegeversicherung und vielem mehr. Rufen Sie gern an unter 04634/93300, manches kann vielleicht schon am Telefon beantwortet werden, oder Sie vereinbaren einen persönlichen Gesprächstermin.
(Svenja Ganzel)